Mit Natur und Technik auf Tuchfühlung

Kinder der cts Kindertagesstätte Rastpfuhl sammeln Erfahrungen im „Forscher-Club“


Computer sind aus dem heutigen Leben nicht mehr wegzudenken, man findet sie in vielen Büros, Haushalten und an öffentlichen Orten. Sie reichen von kleinsten Baugrößen wie mp3-Playern oder Handys bis hin zu hallenfüllenden Großrechnern. Trotzdem haben sie aber bis heute nicht ihre Faszination eingebüßt, wenn es darum geht, auch einmal die Funktionsweise jenseits dessen, was man tagtäglich sieht, zu entdecken und zu verstehen.

Daher erstaunt es nicht, dass zehn Hortkinder im Alter von 6 bis 9 Jahren der cts Kita Rastpfuhl mit großer Begeisterung den „Forscher-Club“ besuchen. Dieser Forscher-Club ist eine Arbeitsgemeinschaft in Kooperation der Kita Rastpfuhl mit dem Jugend-forscht-Club Saar e.V., der von Frau Kirsch, einer Mitarbeiterin der Kita und Vorstandsmitglied der Jugend-forscht-Clubs Saar e.V., im September 2007 ins Leben gerufen wurde.

Der Forscher-Club befasst sich inhaltlich nach und nach mit den verschiedenen naturwissenschaftlichen Fachgebieten und ist im September letzten Jahres mit dem Fachbereich Informatik gestartet. Dem folgen weitere Themen aus den Bereichen der Elektrotechnik, der Physik, der Biologie sowie der Lebensmittelchemie, bei denen die Kinder die Möglichkeit haben, Experimente unter Anleitung selbst durchzuführen, komplexe Zusammenhänge spielerisch zu erfahren und Prozesse zu begreifen. Hierbei werden die Pädagogen der Kita von Experten des Jugend-forscht-Clubs aus den jeweiligen Fachgebieten unterstützt. Diese Studenten und Absolventen der Universität des Saarlandes suchen und arbeiten dazu mit ihnen die Themen der kommenden Treffen aus, helfen bei der Durchführung der Versuche und stehen für Fragen der Kinder zur Verfügung.

Obwohl die Inhalte größtenteils Ausschnitte des an der Universität vermittelten Wissens darstellen, sind die Kinder mit ausgesprochenem Interesse und Spaß bei der Sache, stellen oft sogar weitergehende Fragen und finden bei vielen Erkenntnissen Parallelen zum Alltagsleben. Bei der Auswahl der Experimente wird daher auch stets darauf geachtet, dass sie von den Kindern leicht zu verstehen sind, ihre Neugierde wecken, sie sowohl visuell wie taktil ansprechen und so zum kreativen Tun anregen. In der Gruppe entwickeln die Kinder dabei eigene Ideen, leben den Teamgeist und versuchen die gewonnenen Ergebnisse zu interpretieren, wobei individuelle Stärken effektiv für den gemeinsamen Fortschritt in der Sache eingebracht werden können – genau so, wie es auch in der universitären Forschung erfolgreich praktiziert wird. Am Ende dieses Prozesses steht somit auch immer ein „Aha-Erlebnis“, das jeder Teilnehmer als eine schöne Erinnerung mit nach Hause nehmen kann. Jedem Einzelnen wird ermöglicht, durch ganzheitliche Förderung seine eigenen Stärken zu erkennen und zu vertiefen, aber auch, dieses Potenzial für den Erfolg der Gemeinschaft umzusetzen.

Durch den frühen Kontakt mit Naturwissenschaft und Technik soll Kindern dabei auch die Angst vor den hier angesiedelten Berufsfeldern genommen und Vorurteile gegenüber diesen Bereichen ausgeräumt werden. Sie lernen, dass die Beschäftigung mit diesen Ideen nicht langweilig oder weltfremd ist, sondern die dort entstehenden Ideen durchaus relevant für das alltägliche Leben sind und in vielen Situationen behilflich sein können.

Denn wer hätte vor Besuch des „Forscher-Clubs“ gedacht, dass man in Computern einige Zahnräder, Federn und Magnete findet? Wer hätte es für möglich gehalten, dass man mit einer Paketschnur und einem Stapel Spielkarten einen Computer bauen kann?